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 Ziele Supervision

2.   Wozu braucht man Supervision?

Übung:  "Quadrate - Wirklichkeitsinterpretationen"

quadrate
Sehen Sie 16, 17, 24, oder gar mehr Quadrate???

Diese Übung gibt ein Beispiel dafür, wie schnell wir - weil wir glauben "Recht zu haben" miteinander in Konflikte kommen können. Oftmals ist es bei Teamkonflikten so, daß ein Mitarbeiter meint, er wüßte was für den Anderen gut ist bzw. seine Sicht der Dinge wäre die einzig wahre. Supervision kann, wie aus den Zielen abzuleiten ist, helfen, andere Wirklichkeitsinterpretationen zuzulassen bzw. sie als solche zu erkennen.

2.1 Ziele von Supervision:

Die Ziele von Supervision sind abhängig von dem Supervisionsverständnis des Supervisors und dem durch den Supervisanden erteilten Supervisionsauftrag. Abhängig von dem Menschen- und Weltbild des Supervisors, von seiner theoretischen Vorbildung und Qualifikation und davon ob Supervision von einer Institution ”angeordnet” wird, oder ob sich der/die Mitarbeiter aus eigener Motivation heraus um Supervision bemühen, werden die Ziele unterschiedlich formuliert werden und der Supervisionsauftrag ein anderer sein.

Supervision / Coaching ermöglicht:

- Feeback zu Verhalten und Erscheinungsbild (ich teile dem anderen mit, wie ich ihn sehe, was ich wahrnehme und spüre; Reflexion zwischen  Selbst- und Fremdeinschätzung wird möglich).

Ziel:
Selbstreflexion der Person des Supervisanden, indem er sein  eigenes Handeln und Fühlen im beruflichen Alltag überdenkt und er sich seinen eigenen Wertehorizont auf dem erarbeitet, vergegenwärtigt.

Supervision / Coaching ermöglicht:

- Wahrnehmung und Analyse der eigenen Befindlichkeit (ich fühle, lokalisiere, unterscheide und gebe den Emotionen eine Gestalt, mache sie sichtbar - mehr Klarheit  über das, was ich eigentlich will und was ich nicht will).

Ziel:
Der Supervisiand erkennt seine eigenen Bedürfnisse und lernt diese zu artikulieren. Er lernt seine eigenen Stärken und Schwächen besser kennen.

- Aktualisierung vorhandener Ressourcen  ([Neu]-Entdecken eigener Fähigkeiten, Stärken und Kompetenzen,  "Suchst Du eine Hilfe, such sie zuerst am  Ende Deines eigenen Armes")

Ziel: - Steigerung der Handlungs- und Fachkompetenz, indem praktische  und theoretische Kenntnisse und eigene Er- fahrungen als vorhandenes   Wissen gezielt auf die beruflichen Erfordernisse hin gehandhabt und eingesetzt werden können.

- Neubewertung bestehender Ereignisse bzw. Erschließung neuer Zusammenhänge (Entwicklung neuer Sichtweisen und Wirklichkeitsinterpretationen, sowie das Erkennen von  sowohl beruflichen wie auch persönlichen Bedingungszusammenhängen)

mann
Bild: Der alte und der junge Mann

Sehen Sie denn jungen Mann? Sehen Sie den alten Mann?

Sie erkennen: es gibt nicht die (eine) Wirklichkeit, sondern nur Wirklichkeitsinterpretationen!

Ziel: - Steigerung der Handlungs- und Fachkopemtenz, indem praktische  und theoretische Kenntnisse und eigene Erfahrungen als vorhandenes   Wissen gezielt auf die beruflichen Erfordernisse hin gehandhabt und  eingesetzt werden können.

2.2 Aufgaben von Supervision

Die Aufgabenstellungen an Mitarbeiter in den psychosozialen, pastoralen und pädagogischen Arbeitsfeldern sind häufig durch eine hohe Komplexität  gekennzeichnet. Dies wird beson- ders deutlich, wenn man sich die in Stellenbeschreibungen formulierten Arbeitsaufträge bzw. Zuständigkeiten vergegenwärtig - sie kommen nämlich oftmals mehr einer Wunschliste an einen omnipotenten Stellenin- haber gleich, als den realen Möglichkeiten von Beschäftigten. Die Folge ist daher oftmals, daß sich die Mitarbeiter angesichts dieser Aufgabenstellungen einerseits überfordert fühlen, andererseits jedoch fehlen aber auch häufig aufgrund von sehr allgemein gehaltenen Formulierungen klare Vorgaben und Orientierungen. Die Frage ist dann häufig: Wie soll ich, wo und wann diese oftmals unklar formulierten Aufträge umsetzen?

Hinzu kommt ein nicht selten in der sozialen Arbeit anzutreffener Zwiespalt, der gekennzeichnet ist durch die Haltung, dem Einzelnen Hilfe in seiner Not anbieten zu können, gleichzeitig aber besteht auch ein Anspruch nach Durchsetzung von gesellschaftlicher Konformität gegenüber dem Klientel seitens der Kostenträger.

Diese in Kürze dargestellte Arbeitssituation verweist auf mögliche Problemkonstellationen die sich aus den einzelnen Arbeitsfeldern ergeben können und damit auch auf  supervisionsrelevante Themenbereiche. Gleichwohl wird auch deutlich, daß eine Verallgemeinerung von Aufgaben an das Beratungssystem Supervision aus inhaltlicher Sicht es nicht geben kann,

sondern die Aufgabenstellungen an die Supervision jeweils abhängen:

- vom Arbeitsfeld der Mitarbeiter (Asylbewerberheim <> Ministerium);

- vom Arbeitsauftrag der Mitarbeiter (Fall-, Team-SV, konzep. Arb.);

- von der Person des Mitarbeiters (Vorerfahrung, Bereitschaft, Intellekt);

- von der personellen Einbindung eines Mitarbeiters, seiner Stellung  und seiner Rollenzuschreibung in eine Arbeitsgruppe bzw. Institution (Bürgermeister, Pfarrer, Polizeihostesse, );

- von den strukturellen und materiellen Bedingungen, mit der die  Institution ausgestattet ist (SV wird bezahlt, während Arb.-zeit);

- vom Klientel (Obdachlose <> Geschäftsleute)

- sowie von anderen äußeren, auf des Arbeitsfeld des Supervisanden  sich auswirkende Einflußgrößen (Erwartungshaltung, Ausbildungsmodus, Bürgerinitiativen).

Für jede Supervisionsform, unabhängig, ob Einzel-, Gruppen- oder Teamsupervision genommen wird, gilt, daß Supervisionsinhalte nicht an Personen außerhalb des Teams weitergegeben werden dürfen und die damit verbundene Schweigepflicht auch strengstens sowohl von den Supervisanden, wie auch vom Supervisor  eingehalten wird, um so eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre schaffen zu können.

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Supervision / Coaching
1. Supervision und Coaching
2. Wozu braucht man Supervision?
3. Was gilt es bei der Supervision zu beachten?
4. Literaturliste
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